Entsprechend der barocken Konzeption des fürstlichen Schlosses, nach der sich Architektur und Natur durchdringen sollten, bilden auch in Schönbrunn Schloss und
Parkanlage eine Einheit und sind in vielfältiger Weise aufeinander bezogen.
Während Maria Theresia im 18. Jahrhundert für den Umbau und die Ausstattung des Schlosses verantwortlich zeichnet, so widmete sich ihr Gemahl, Kaiser Franz I.
Stephan von Lothringen, der Ausgestaltung des Gartens. Dieser wurde erweitert und durch ein neues sternförmiges Alleensystem mit vielfältigen Wege- und
Blickverbindungen gegliedert. Hinter der Gartenfassade des Schlosses breitet sich seither das Große Parterre aus, seitlich durch so genannte Boskette aus
streng gestutzten Baum- und Heckenkulissen begrenzt.
Mit dem Ausbau des Schönbrunner Berges wurde in den 1770er Jahren nach Plänen des Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg begonnen, der auch
mit einer Neugestaltung des Großen Parterres verbunden war: Am Fuße des Hügels wurde der Neptunbrunnen errichtet und auf der Bergkuppe die Gloriette als
klassizistischer Kollonadenbau.
Im Großen Parterre wurden in den seitlichen Heckenwänden mythologischen Figuren auf hohen Sockel aufgestellt. Gleichzeitig entstanden auch zahlreiche Gartenobjekte,
unter anderem die Römische Ruine, der Obeliskbrunnen und der Schöne Brunnen.
Die Arbeiten wurden 1780, im letzten Lebensjahr Maria Theresias abgeschlossen, der Garten – mit Ausnahme der Kammergärten, die der kaiserlichen Familie vorbehalten
waren - bereits ein Jahr zuvor für die Bevölkerung geöffnet.
Auf dem Gelände des ehemaligen 'Holländischen Gartens', angelegt von Franz I. Stephan für seine wertvolle Pflanzensammlung, wurde von 1880 bis 1882 das Große
Palmenhaus als monumentaler Glashausbau errichtet und der Palmenhausgarten angelegt.